Musical Premiere - The Black Rider

Montag, 26. September 2011



Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Reiter? Drogendurchtränkte Texte von William S. Burroughs, Musik von Tom Waits und eine alte deutsche Volkssage, die Carl Maria von Weber zu seinem Freischütz inspiriert hat. Diese exquisite Pulvermischung hat Regisseur Marc Becker zu seiner Inszenierung von The Black Rider verwendet. Assoziationen zur volkstümlichen Musikszene samt ihres Drogenkonsums sind beabsichtigt und fügen sich großartig in die teils surrealistischen Bilder ein, die in ihrer Schrägheit oft an David Lynch erinnern. Die nüchterne Presse fand das Spektakel im Jägermilieu wie folgt: 

Musical-Experte Bernhard Lichtenberger von den OÖ Nachrichten bescheinigt: Angela Šmigoc’  Käthchen „romantisches Schwärmen“. Björn Büchner „brilliert als denkfreier Lackel und abhängiges Wrack“. Reinhold G. Moritz hat seine teuflische Gaudi. Die skurrilen Szenen (Bühne: Peter Engel, Kostüme Sandra Münchow) umweht ein Hauch Tim Burton. Ins Schwarze getroffen haben für ihn die „prächtig aufspielende Kombo unter der Leitung von Nebojša Krulanović. Singende Säge, Mandoline, Saxofon, Flügelhorn oder Akkordeon entfalten die morbide Schönheit, die Weillschen Anleihen und den rauen Blues der fantastischen Lieder von Tom Waits“.

Balduin Sulzer von der OÖ Krone fand’s im Titel „deftig“. Das „Instrumentalensemble musizierte unter der Führung von Nebojša Krulanović ... in den lyrischen Passagen sehr ansprechend.“ „Im Vokalbereich dominierten singende Schauspieler, die szenisch in oft unterhaltsam überspitzter Extravaganz agierten.“

Andreas Hutter analysiert im Volksblatt: „Marc Becker hat das Märchen im Freikugelguss und Probeschuss als schräge Nummernrevue ... in Szene gesetzt.“ Peter Engels Bühnenbild beschreibt Hutter als „stimmungsvoll“, in Kombination mit dem wabernden Bühnennebel und der „guten Lichtregie“ von Johann Hofbauer. Aus der Schauspieler-Riege lobt er „zuallererst“ als teuflischen Gast „Reinhold G. Moritz, der auch sängerisch einen guten, schmierig-eleganten Satansbraten abgibt.“

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