Nachlese König & König und Ephebiphobia (Angst vor Teenagern)

Montag, 22. Oktober 2012

Während draußen die bunten Blätter herunterfallen und sich weitgehend nebelgrau breitmacht, wird am Landestheater Linz fleißig an der Aufstockung des Repertoires gearbeitet. Vergangenes Wochenende wurden gleich zwei Stücke dem Publikum „übergeben“. Alexander Grubers modernes Märchen König & König feierte am Freitag, 19. Oktober im u\hof: Premiere und tags darauf wurde Tamsin Oglesbys Ephebiphobia (Angst vor Teenagern) in den Kammerspielen uraufgeführt. Wie immer mit dabei, unsere fleißigen Leute von der Zeitung:
   
„Die flotte Linzer Fassung peppt Asli Kislal mit allerlei Zeitkolorit und Songs auf“, formuliert Elisabeth Rathenböck in der Kronenzeitung. „Prinz Schöngeist wird von Wenzel Brücher sensibel charakterisiert; Katharina Stehr ist eine resolute Königin Mutter.“ Karin Schütze von den OÖN hebt die „zeitgeistige Regie von Asli Kislal“ hervor. Es sei eine „flotte, frische Stunde mit Witz zu erleben, in die sich das Publikum lebhaft einbringt und dabei von den spontan reagierenden Darstellern“ - hier macht sich das Training für den Theatersport schon bemerkbar ;-) - „unterstützt wird.“ „Katharina Stehr ist eine resolute, beherzte Königin, Wenzel Brücher der sensible, etwas introvertierte Prinz, Markus Pendzialek der komplizierte, unbeholfene Diener Nebelknecht.“ Positiv wird auch „der schmissige Musik-Mix“ von Uwe Felchle erwähnt.

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Vom Theater für junges Publikum, nun zur „Angst vor Teenagern“. Die Presse zeigte sich unisono begeistert von der Uraufführung des Zeitstücks Ephebiphobia von Tamsin Oglesby:

„Pubertät als Theaterereignis“ titelt Milli Hornegger in der Krone. „Ein grandioses Stück, famos übersetzt, glänzend inszeniert!“ „Verbal und spielerisch ein Ereignis!“ Bettina Buchholz sei „glänzend“, Klaus Köhler „fabelhaft“, Katharina Wawrik „eine Wucht“. Und das Fazit: „Zwei Stunden intelligente Unterhaltung, über die es Spaß macht nachzudenken.“

Philipp Wagenhofer benennt im neuen Volksblatt die Inszenierung „flott, humorvoll und eindringlich“. Die Videoprojektion von Johannes Lindtner findet er schlicht „köstlich“. - Ein kleiner Insider-Joke, den alle, die im Stück drinnen waren sofort verstehen und alle anderen, tja die sollten unbedingt rein gehen! „Katharina Wawrik gelingt es ... abwechselnd renitente und sensible Heranwachsende überzeugend darzustellen.“

Gänzlich überzeugt ist auch Silvia Nagl, die in den OÖN von einer „umjubelten Uraufführung“ berichtet. „Tamsin Oglesby [Autorin; Anm.] verfügt über jene so erfolgreiche Qualität der well-made play-Stücke britischer Autoren wie Albee oder Pinter.“ „Klug, ironisch, mit trockenem britischem Humor.“ „Christian Wittmann bringt all das in die dementsprechende deutschsprachige Fassung.“ „Ein großartiger Theaterabend, bei dem einfach alles passt.“ „Christian Wittmann geht mit den Stückfiguren exakt um, formt starke Charaktere und Typen.“ „Klaus Köhler ist eine absolut geglückte Studie zwischen locker-jovialem und dann wieder überfordertem Vater.“ „Großartig wie er zwischen ernst, komisch und bitterböse-schmallippig mit messerscharf schneidender Stimme agiert.“ Über Bettina Buchholz: „Endlich wieder einmal eine große Rolle für diese außergewöhnliche und textdeutliche Schauspielerin.“ Katharina Wawrik habe einen „beachtlichen Einstand“. Es gäbe „Identifikationsmöglichkeiten für jeden auf vielerlei Ebenen das ist Theater für mehrere Generationen.“

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