Preview - Musicalsommer

Mittwoch, 25. April 2012

Bald ist es wieder soweit! Die lauen Sommernächte kehren zurück und mit ihnen die Musicals am Landestheater. In einem Pressegespräch stellte die Theaterleitung das diesjährige „bombige“ Programm (Zitat Rainer Mennicken) der geneigten Presse vor, die sich zahlreich im Unteren Vestibül einfand.

Tradition verpflichtet! Nach den erfolgreichen Musicals Evita, Rocky Horror Show, Grease, Die Schöne und das Biest und im vergangenen Jahr Hair, präsentiert das Landestheater auch heuer wieder ein internationales Gastspiel auf der Bühne des Großen Hauses. CHICAGO! Weltweit gibt es derzeit vier Produktionen des Musical-Hits, die original lizensiert sind. Das bedeutet: Original-Bühnenbild, Original-Choreografie (1996 mit dem Tony ausgezeichnet!) und Original-Regie (1996 mit dem Tony ausgezeichnet!). Diese laufen am New Yorker Broadway, als US-Tour, im Londoner West End und als UK-Tour, die in diesem Sommer auch zwei Stopps am europäischen Festland - in Monaco und Linz - machen wird. Das hochkarätige Ensemble der Londoner Westend/Broadway Koproduktion wird direkt aus Monaco nach Linz anreisen, um das Publikum ab dem 31. Juli bis zum 11. August in die Gangster-Hochburg Chicago zu entführen. Nach Wien (1998) wird Chicago in seiner Original-Fassung erst zum zweiten Mal in Österreich zu sehen sein! Dies ist einzigartiger Höhepunkt, seit es den Musicalsommer am Landestheater Linz gibt.

Aber das ist noch nicht alles! Es steht auch wieder eine regionale Eigenproduktion auf dem Plan, die in Kooperation der OÖ Kultur- und Ausbildungsstätten entsteht. Was als Testballon mit Jekyll&Hyde im Vorjahr startete, wird aufgrund des großen Erfolgs fortgesetzt. Von 16. August bis 2. September heißt es Kiss Me, Kate!

Landestheater Intendant Rainer Mennicken verspricht einen "bombigen Musicalsommer mit diesen zwei Klassikern des Genres". Thomas Königstorfer (kaufmännischer Vorstandsdirektor) freut sich, dass das Landestheater mit Chicago "eine richtig große internationale Kiste" nach Linz holt. Die Tony-Awards, die diese Produktion in den wichtigen Kategorien Regie, Choreografie und Lichtdesign gewonnen hat zeigen, so Königstorfer, "was diese Sommerabende in Linz ausmachen wird".

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Preview - Kunst des Fallens

Dienstag, 24. April 2012

Presseinformationsgespräch zu Die Kunst des Fallens, die nächste Schauspielpremiere und Österreichische Erstaufführung am 28. April 2012 in den Linzer Kammerspielen. Die Regisseurin Bernarda Horres, Ausstatterin Anja Jungheinrich und Dramaturg Franz Huber luden zum Dialog mit den VertreterInnen der Presse.

Bereits vor 7 Jahren inszenierte Bernarda Horres ein Stück von Christoph Nußbaumeder am Landestheater Linz. Bei dem aktuellen Stück hat sie fasziniert, dass viele Spuren gelegt werden, viele Geschichten anfänglich umrissen werden und schließlich doch erzählt werden. Auch hat sie beeindruckt wie einfach sich die Stille und Schönheit des Stückes vom Lesen auf die Bühne übertragen lässt.
In diesem Schauspiel geht es um verschiedene Liebesverhältnisse. Es werden bestehende, angehende und auseinandergehende Liebesbeziehungen gezeigt In der Felsenschenke können die Besucher bei einem Bier ihre Sorgen vergessen, ihr Schicksal teilen und reden, um sich nicht so einsam zu fühlen.
Nußbaumeder schreibt über Themen die er aus seinem eigenen Umfeld kennt. Er stellt den kleinen, „normalen“ Menschen in den Vordergrund. Menschen die Schwächen und Stärken haben, so wie Menschen eben sind.
Das Bühnenbild hat Anja Jungheinrich naturalistisch gehalten, es gibt einen wirklichen Gastgarten mit Tischen, Stühlen und offenem Bier.                                                           

(Angelika Maurer, Dramaturgie Hospitantin)

Preview - Marsmädchen

Dienstag, 17. April 2012

Gemütliches Presseinformationsgespräch zu Marsmädchen - der nächsten u\hof: Premiere am 26. April 2012. Regisseurin Margit Mezgolich, Ausstatterin Alexandra Burgstaller und Dramaturgin Katrin Maiwald plauderten mit den VertreterInnen der Presse über die erste Liebe.

Marsmädchen erzählt von der berühmten ersten Liebe. Die Besonderheit: es sind zwei Mädchen, bei denen die Schmetterlinge im Bauch die Flügel ausbreiten. Eine Konstellation, die in der Kinder- und Jugendliteratur laut Dramaturgin Katrin Maiwald sehr stark unterrepräsentiert ist. Umso erfreulicher, dass die Österreichische Erstaufführung des Romans von Tamara Bach im Linzer u\hof: stattfindet!
Es inszeniert Margit Mezgolich, die den Roman auch dramatisiert und in Österreich verortet hat: "Das Thema des Coming Out wird sehr, sehr gut behandelt und wird mit viel Humor und Dynamik erzählt." Alexandra Burgstaller hat sich für das Bühnenbild die Frage gestellt was man Kindern im Alter von 13 Jahren "zeigen kann und was ich nicht mehr zeigen brauche," weil die Fantasie des Publikums das übernehme. Gelandet ist sie bei 25 Buchstaben - 65 cm hoch und 20 cm breit - aus denen alles gebaut wird und Orte auch "geschrieben" werden. In der Auswahl der Musik beweist Mezgolich laut eigener Aussage „Mut zum Kitsch“.

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Ballettensemble tanzt doppelt

Montag, 16. April 2012

Premierenverschiebung und Neueinstudierung

Aufgrund einer Verletzung des Ballettdirektors Jochen Ulrich kann die Premiere seines Balletts Das Narrenschiff nicht am 20. April 2012, sondern erst am 23. Mai 2012 stattfinden. Das Ballettensemble wird stattdessen für einige Abende ein anderes Ballett von Jochen Ulrich auf die Bühne des Großen Hauses bringen:  
Quartette – Angels & Insects Ballett von Jochen Ulrich, Neueinstudierung: Fabrice Jucquois, Darie Cardyn, Sarah Deltenre; 

Mit dem Tanzstück Quartette – Angels & Insects stellt das Ensemble einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis und zeigt eine der erfolgreichsten Arbeiten seines Ballettdirektors. 1997 in Köln entstanden, erzählt das Stück in rasantem Tempo und mit ekstatischer und spielerischer Verve von der Unerbittlichkeit des Lebens, von der Notwendigkeit, Utopien nicht aus den Augen zu verlieren – und vom Fliegen. Die Musik zu diesem Abend stammt vom Komponisten und Geiger Alexander Balanescu, dem Linzer Publikum durch das Ballett Lorenzaccio wohlbekannt.

Ab 26. April 2012, 19.30 Uhr im Großen Haus
Weitere Termine: 5., 9., 10. Mai, jeweils 19.30 Uhr. 20. Mai, 17 Uhr


Stückinfo

Die Fülle für die Hülle

Mittwoch, 11. April 2012

Endlich Endspurt! Herzklopfen und Kribbeln im Bauch - am 10. April, also genau 366 Tage vor Eröffnung des neuen Musiktheaters am Volksgarten enthüllte die Theaterleitung das Eröffnungsprogramm. Indes schreitet der Bau zügig voran.

Das Motto der Pressekonferenz, die viele MedienvertreterInnen in den Info-Pavillon am Volksgarten lockte, lautete: Ganz schön viel Fülle für die Hülle. Denn neben den Baugewerken, die in der Zielgerade liegen, wurde auch das Eröffnungsprogramm für die ersten Wochen und Monate vorgestellt.

Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer fand 366 Tage vor der Eröffnung emotionale Worte: „Die Nervosität ist einem gesunden Herzklopfen gewichen“, spricht er die Erleichterung und Vorfreude an, die auch die Theaterleitung teilt. Das neue Musiktheater bedeute nicht nur einen Aufstieg in eine andere kulturelle Liga, sondern auch der Standort erfahre eine Aufwertung. „Diese Investition rechnet sich für Oberösterreich und zwar kultur- und bildungspolitisch genauso wie volkswirtschaftlich“, so der Landeshauptmann. „Wir haben mit euren Steuergeldern etwas Vernünftiges gemacht“, so die Message an die WählerInnen. Das neue Musiktheater sei nicht zuletzt auch das „Theater aller Oberösterreicher“ und „ein Aushängeschild“.

Das neue Musiktheater, das am 11. April 2013 offiziell eingeweiht wird, strebt seiner Fertigstellung zu. In den Foyers schimmert schon der Untersberger Marmor, zwei Drittel der Akazienholz-Wandverkleidung sind bereits verlegt und zeugen von der behaglichen Wärme, die diesen Ort zum „Wohnzimmer der Stadt“ (Zitat Terry Pawson) machen sollen. Die Endabnahme der Obermaschinerie steht kurz bevor und im August beginnt die Übersiedelung. „Das neue Musiktheater bietet mit dem Budget eines Landestheaters die Funktionalität und den Komfort eines Bundestheaters“, bringt es der kaufmännische Vorstandsdirektor Thomas Königstorfer auf den Punkt.
Ein weiterer historischer Tag in der Geschichte des Linzer Opernhauses wird der 17. Dezember 2012 sein. „An diesem Tag beginnen die ersten Proben im neuen Haus“, kündigt Intendant Rainer Mennicken an. Es werden Die Hexen von Eastwick sein, die das modernste Opernhaus Europas auf Herz und Nieren prüfen.

Für die Eröffnungswochen ist ein wahres Feuerwerk geplant: sieben Premieren, vier Wiederaufnahmen, Tage der offenen Tür und spektakuläre Gastproduktionen. Internationalität, Bodenständigkeit und Partizipation dienten hierbei als Leitmotive. „Es war uns wichtig Möglichkeiten und Angebote zu schaffen, damit die Menschen der Region mit den KünstlerInnen gemeinsam feiern können.“ Und damit sei nicht bloß gemeint, sich eine Karte für das neue Opernhaus zu kaufen, sondern wirklich teilzuhaben. „Uns steht ein Jahrhundertereignis bevor, ein neues Theater zu eröffnen, das macht man nur alle 200 Jahre, so wie ich das sehe“, freut sich Rainer Mennicken.

Impressionen zum Bau-Status

Nachlese - Nijinskys Tagebuch

„Gesamtkunstwerk“. Detlev Glanerts Musiktheater-Komposition Nijinskys Tagebuch basiert auf den Tagebucheintragungen des Tanz-Genies Waslaw Nijinsky, der in den 1910er Jahren Welterfolge mit dem Balletts Russes feierte. Seiner Karriere wurde durch die Diagnose „Schizophrenie“ ein jehes Ende gesetzt. Glanert verarbeitete den Stoff für zwei Tänzer, zwei Sänger und zwei Schauspieler. Die umjubelte Österreichische Erstaufführung war am Ostermontag in den Linzer Kammerspielen zu erleben und wird im Juli bei den Bregenzer Festspielen gezeigt. Sowohl Publikum als auch Presse zeigten sich euphorisch:

Bernhard Doppler, der für Deutschlandradio und SWR aus Berlin anreiste konstatiert: „Was aber die Aufführung so abgründig macht, ist die Verbindung von Pathos und Banalität, von Kindlichkeit und Tragik, die Überdrehung des exzentrischen grotesken Pathos in Leere und Sinnlosigkeit. Und so ist Nijinskys Tagebuch Theater pur, verstörend und berührend.“  
Den gesamten Beitrag können Sie hier nachhören: http://bit.ly/HJri4U

„Intensive, beklemmende Kammeroper“, nennt es Silvia Nagl von den OÖN. „Von der Besetzung her ein absoluter Glücksgriff: Multitasking-Schauspielduo Karl M. Sibelius und Barbara Novotny, der stimmlich als auch körperlich unglaublich bewegliche Martin Achrainer und die sehr rührige Sopranistin Belinda Loukuta, Daniel Morales Pérez und Ilja van den Bosch, die ihrer Bewegungskunst auch Sprache beifügen.“ Lorbeeren hat Nagl auch für die Regie übrig: „Ein weiterer Glücksfall“ sei Rosamund Gilmore. Sie inszeniere „ein perfekt wie die Zahnräder eines Uhrwerks ineinandergreifendes Stück“; das sich in „Dichte und Eindringlichkeit zu einem höchst spannenden, kurzweiligen Ereignis vereint“. „Chapeau!“ Das Bruckner Orchester sorge dafür, dass diese Aufführung „in die Höhen großen Musiktheater-Erlebens“ abhebe.

„Spektakulärer Premierenerfolg“ steht in Balduin Sulzers Kritik in der OÖ Krone. „Kunstvoll skurril“ seien die Choreografien des Tanzpaares. „genialisch brutal“ Glanerts Komposition. Die ganze Produktion beschreibt Sulzer mit „atemloser Spannung“ und entbietet dem Bruckner Orchester unter Ingensand, dem „in Stimme und Ausdruck überragenden Sängerpaars“, den Schauspielern und Tänzern seine „höchste Bewunderung“. „Reicher Beifall ernteten auch Rosamund Gilmore und Nicola Reichert.“

Wolfgang Katzböck, eigentlich für die Austria Presse Agentur beordert, schreibt im Neuen Volksblatt von einer „intensiven Darbietung“ der DarstellerInnen, „die in der Regie von Rosamund Gilmore grundgelegt ist.“ „Ingo Ingensand sorgte am Pult für klaglose Zusammenarbeit zwischen dem Bruckner Orchester und den Akteuren auf der Bühne“. „Bühnenbild und Kostüme von Nicola Reichert fügten sich in den dichten Gesamteindruck“.

Fernsehberichte zur Produktion Nijinskys Tagebuch finden Sie auf der ORF TVthek.

Stückinfo & Termine

Preview - Nijinskys Tagebuch

Montag, 2. April 2012

Hoher Besuch beim Pressegespräch zur Österreichischen Erstaufführung von Nijinskys Tagebuch: Komponist Detlev Glanert gab sich die Ehre und stellte sich den interessierten Fragen der JournalistInnen.

„Schon beim ersten Satz, den ich las hörte ich einen Ton“, beschreibt Detlev Glanert seine erste Begegnung mit Nijinskys Tagebuch. Was als Privat-Lektüre aus Interesse begann, endete mit einer Komposition über das Leben des Tanz-Gottes und Avantgardisten Waslaw Nijinsky, der in der Tanzgruppe Ballets Russes in den 1910er Jahren Weltkarriere machte und schließlich wegen Schizophrenie ins „Irrenhaus“ kam. Glanert zum Libretto: „Jedes Wort, das man hört ist tatsächlich von Nijinsky so niedergeschrieben worden.“ In die Musik habe er „keine Schizophrenie hinein komponiert“; die Musik beschreibe den Körper Nijinskys und auch den Textkörper. So ist zum Beispiel am Anfang und Ende das Kratzen des Schreibstiftes zu vernehmen. Der musikalische Leiter der Österreichischen Erstaufführung in Linz, Ingo Ingensand, beschreibt das Werk als „Gesamtkunstwerk, das zusammenführt, was das Theater an Sparten zu bieten hat“. Nijinsky wird nämlich auf 2 Schauspieler, 2 Tänzer und 2 Sänger aufgespalten, die seine Stimmen sind und seine Genialität genauso wie seine Kämpfe mit sich selbst anschaulich machen. „Die Instrumentalisierung gibt ein hoffentlich interessantes Klangbild“, scherzt Glanert. „Absolutely“, versichert Regisseurin Rosamund Gilmore.

Premiere ist am Ostermotnag, 9. April 2012, 19.30 Uhr in den Kammerspielen.

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Die Gespräche der Karmelitinnen


Blanche de la Force hat vor allem und jedem Angst. Sie wächst gut behütet auf. Jeder ihrer Schritte wird von ihrem Vater und ihrem Bruder überwacht. Bis sie in ein Karmeliten-Kloster eintritt, um endlich ihre Ängste zu überwinden und Gott zu dienen. Für eine kurze Zeit scheinen sich ihre Angstzustände zu bessern. Sie findet sogar eine neue Freundin, Constance, die es schafft, Blanche ein wenig aufzuheitern. Aber als die kranke Priorin stirbt, beginnt für Blanche derselbe Albtraum zum wiederholten Male. Inmitten der Französischen Revolution werden schließlich alle Karmelitinnen umgebracht und Blanche zeigt ihre Treue gegenüber dem Kloster und Gott.
Die Charaktere waren mit den richtigen Sängerinnen und Sängern besetzt. So schaffte es Myung Joo Lee, Blanches Angst greifbar zu machen. Man konnte spüren, wie Blanche bei jedem Geräusch zusammenzuckte. Auch Elisabeth Breuer alias Soeur Constance de Saint-Denis, das Energiebündel, schaffte es, dem ernsten Stück etwas hinzuzufügen, das sonst gefehlt hätte. Im Guten und Ganzen kann man sagen, dass die Rollen jedem Sänger auf den Leib geschneidert waren.
Das Bühnenbild war schlicht gehalten und machte auf eindrucksvolle Weise das Leben im Kloster anschaulich. Das Einzige was mir nicht so gut gefallen hat, waren die vielen Lichter, da die sehr geblendet haben und man so ziemlich viel nicht mitbekommen hat.

Anna Theresa Weiß