PRESSESCHAU PELLÉAS ET MÉLISANDE

Dienstag, 22. März 2016

„Jahrhundert-Inszenierung von Achim Freyer“

In der Deutung von Regie/Bühnen/Maler-Legende Achim Freyer feierte Debussys Oper Pelléas et Mélisande am 19. März 2016 Premiere im Musiktheater am Volksgarten.

Das stiftete auch die Presse zu Lobeshymnen an: „Ein schlichtweg exzeptionelles Kunstwerk erschuf Achim Freyer“, schreibt Norbert Trawöger in der Kronen Zeitung. Myung Joo Lee als Mélisande sei „fragil rührend“, Seho Chang „grandios zerrissen“ als Goulaud. „Dazu kommt ein wunderbar aufspielendes Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies“, so Trawöger.

„Ein Ereignis. Achim Freyer inszenierte am Landestheater Linz Pelléas et Mélisande. ... Der Maler, Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer "Pelléas et Mélisande" sieht wie der Autor des gleichnamigen Dramas, Maurice Maeterlinck, auf dem diese Oper basiert und seinem "Theatre statique", dass das Stück seine Stärke nicht aus der Handlung sondern aus den inneren Seelezuständen der Personen erfährt. ... ungemein ausgeklügeltes Farbkonzept und beinahe pausenlose Veränderungen der Lichtstimmungen, die Personen immer wieder verschwinden und auftauchen lassen. All dies bewirkt einen ungemein faszinierenden, bildmächtigen Theaterzauber, der aller Statik zum Trotz zum Ereignis wird! ... Delikate orchestrale Differenzierungskunst vom Feinsten ... zeichnet das Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies: zarteste Farbmischungen, subtile träumerische, ja transzendente Klänge, die sich zu einem impressionistischen Gemälde verdichten. ... Myung Joo Lee ist eine mädchenhafte, zerbrechliche Mélisande. Die Sopranistin singt die geheimnisvolle, undurchschaubare Außenseiterin mit hinreißender Schönheit und betört mit feinsten Nuancen, wunderbaren Farben und tiefgehender Innigkeit. Iurie Ciobanu ist ein kraftvoll intensiver, wie auch sanftmütig schwärmerischer Pelléas. Jubel" Kurier

„Das Linzer Musiktheater ist in der letzten Saison der Intendanz von Rainer Mennicken weiterhin auf Höhenflug ... Achim Freyer ist der wunderbarste Bühnenzauberer. Mit 82 sprudelt seine Fantasie mehr denn je wie ein Jungbrunnen. Eine sensationelle Neuproduktion. ... Freilich muss man sich auf drei nicht unanstrengende Stunden einlassen, sich versenken wollen und konzentrieren können – das Publikum in der zweiten Vorstellung leistete da Vorbildliches –, sich auf eine Reise ins Innere verführen lassen, deren Reichtum sich aber umso großartiger, Nachdenken stiftend, erschließt.
Daran hat neben Szene, Licht und Technik vor allem das beseelt erfüllte und erfühlte Musizieren des phänomenal spielenden, von Dennis Russell Davies aber auch phänomenal geführten Brucknerorchesters größten Anteil. So farben- und facettenreich, dabei neugierig gespannt und aufmerksam auf jedem einzelnen Posten war das Kollektiv seit Langem nicht mehr zu hören.
Auf diesen grandios ausgebreiteten Klangflächen können sich die Solisten des Hauses kongenial entfalten, voran Myung Yoo Lee mit körperlos-alabastergleichem Sopran – eine Entdeckung, Seho Chang als famos seine Baritonfarben verteilender Golaud, Iurie Ciobanu als kräftiger Pelléas. Wieder einmal, hier aber ganz besonders, die Erfahrung: Solche Gesamtleistungen stellen weit besser ausgestatte Häuser in den Schatten, ganz leicht." Salzburger Nachrichten

Ein Glücksfall für das Linzer Musiktheater. ... Eine unbedingt sehenswerte Produktion und ein berührender Abschied für den Intendanten Rainer Mennicken, der Linz nach einer glänzenden Spielzeit verlassen wird." Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Auch manchen Buhrufern zum Trotz – diese Deutung des deutschen Regisseurs Achim Freyer war schlicht und einfach sensationell“, schreibt Michael Wruss in den Oberösterreichischen Nachrichten. Dem Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies sei eine „Meisterleistung geglückt“, die Sänger boten „herausragende Leistungen“. „Allen voran Seho Chang“, „fein aber auch Iurie Ciobanu – klar nuancierte Stimme – und Myung Joo Lee als Mélisande, die ihre Stimme farblich abstimmte“.  „Nikolai Galkin war ein perfekter Arkel, Karen Robertson eine ideale Geneviève und Ville Lignell der ständig präsente Tod.“ „Sonderlob für Tabea Mitterbauer, die den Yniold hinreißend umsetzte.“

Pelléas et Mélisande in einer Jahrhundert-Inszenierung von Achim Freyer“, heißt es bei Heidemarie Klabacher auf Drehpunktkultur. „Ein Rausch schillernder Farben“, „stupende Sogwirkung“, „so soll Theater sein: Zum Abheben“ – streut sie Freyers Deutung Rosen. „Bildliche und musikalische Umsetzung gehen auf überwältigende Art und Weise Hand in Hand“, „die Protagonisten [entwickeln] bewegende Psychogramme“.

„GMD Dennis Russell Davies entfaltet mit dem feinfühlig, dann wieder opulent musizierenden Bruckner Orchester Linz den stimmigen instrumentalen „Klang-Pointillismus“, in den sich das durchwegs großartige Solistenensemble einfügt“, beschreibt Wolfgang Katzböck von der Austria Presse Agentur.

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Achim Freyer im Interview


Sehr bescheiden beschreibt Achim Freyer seine Inszenierung von Claude Debussys Oper PELLÉAS ET MÉLISANDE als "nur ein kleines Päckchen von Pünktchen, die man sich unter den Arm klemmt". Doch da steckt mehr dahinter!